023 – So wirkt Meditation auf deinen Körper und Geist

Was Meditation wirklich ist und warum jeder es kann

 

Meditieren ist IN, Achtsamkeit wird gehypt – aber irgendwie reden mehr darüber, als tatsächlich umgesetzt wird. Meditation ist für viele in der Praxis schwer zu greifen. Die innere Unruhe, die aufkommt, wenn wir versuchen, zur Ruhe zu kommen, verunsichert oder macht gar Angst. 

 

Schnell könnte man zu dem Schluss kommen, man sei nicht für Meditation geeignet, man wäre nicht der Typ dafür oder das funktioniere bei einem selbst nicht. 

 

Dabei kann jeder meditieren lernen und trainieren – ja, lernen. Denn Meditation ist nichts anderes als Sport für das Gehirn. Und das Gehirn ist ganz stumpf einfach ein Organ in deinem Körper, das sich verändern kann wie jeder Muskel. 

 

Heute wissen wir bereits, dass sich das Gehirn zu jeder Zeit, auch im hohen Alter, noch verändern kann. Neuroplastizität und die damit gemeinte Fähigkeit deines Gehirns, immer wieder neue synaptische Verbindungen herzustellen, räumt auf mit Dingen wie: Ich bin halt so … 

 

Theoretisch kannst du alles, was du denkst, fühlst und tust, verändern – wenn du das möchtest!

 


Die Praxis ist etwas anders, das haben wir alle schon erfahren!

 

Was ist Meditation?

Meditieren ist ein Training deiner Aufmerksamkeit – Gehirnsport. Dabei ist Meditation ein Sammelbegriff für verschiedene Arten, wie du dein Gehirn trainieren kannst.

 

Es gibt also verschiedene Formen und Niveaus. Du schenkst beim Meditieren der Funktion deines Gehirns und Geistes Aufmerksamkeit, um besser zu verstehen, wie sie arbeiten, und um „zu entspannen“.  

 

Indem du deinen Geist z. B. auf deinen Atem, einen Gedanken oder ein Objekt fokussierst, bringst du dich in den gegenwärtigen Moment zurück.

 

Was bringt Meditation?

„Durch Meditation streben wir konkret an, unseren Geist zu beruhigen und lenkbarer zu machen, sodass du wählen kannst, ob du dich konzentrierst oder entspannst, und sodass du dich vor allem von Tyrannei mentaler Qualen und Verwirrung befreien kannst.“

Matthieu Ricard

 

Lass mich dieses Zitat in einfache Worte bringen:

Zunächst musst du wissen, dass deine Gedanken und Gefühle, auch wenn sich das vielleicht gerade nicht so anfühlt, veränderbar sind. Sie kommen zwar oft/immer automatisch hoch, aber du musst dich von ihnen nicht einnehmen lassen.

Lies hier mehr darüber: So beeinflussen deine Gedanken deinen Körper

 

Theoretisch kannst du jederzeit entscheiden, anders zu denken und zu fühlen, als dir dein automatisches Programm vorschlägt.

 

Und da sind wir schon beim Punkt: Dein Gehirn hat über jahrelange Erfahrung gelernt, Situationen und Gefahren einzuordnen. Es scannt nun sekündlich deine Umgebung und bietet dir gelernte Programme für aktuelle Situationen an. Das ist sehr praktisch und hat uns erlaubt, als Spezies zu überleben. 

 

Das bedeutet aber nicht, dass heutzutage alte Erfahrungen auf neue Situationen noch passen. Das Gehirn meint es auch echt gut mit uns und will uns in erster Linie beschützen – es geht ums Überleben.

 

Doch wir leben hier in Deutschland in einer Zeit, wo lebensbedrohliche Situationen sehr selten sind – keine gefährlichen Tiere, die im Busch lauern oder so. Es gibt immer Essen …

 

Diesen evolutionären Schritt ist das Gehirn nicht mitgegangen – im Gegenteil. Es hat sich sogar noch verbessert.

 

Es ist im Daueralarm und scannt nonstop. In Zeiten von extremer Reizüberflutung durch Social Media, Werbung etc. hat es Höchstleistung zu erbringen. 

 

Das führt nun dazu, dass wir im Dauerstress sind – oft sogar unbemerkt, weil wir uns schon daran gewöhnt haben. Was aber immer passiert, ist, dass jede Stresssituation immer direkten Einfluss auf deinen Körper hat. 

 

Dies führt zu körperlichen Beschwerden wie Rücken- oder Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Reizbarkeit, Erschöpfung, Hautirritationen etc. 

 

Man weiß sogar mittlerweile, dass wir kraft unserer Gedanken bestimmte Genaktivitäten begünstigen können! Das Stichwort hier ist die Epigenetik.

 

Das bedeutet, dass du mit Meditation konventionelle Heilverfahren und Therapien optimal ergänzen kannst, sei es Psychisches wie eine Depression oder etwas Körperliches. 

 

Warum Meditieren lernen? Die Vorteile von Meditation

Besitzt du nun diese wahnsinnig wichtige Fähigkeit, deine Gedanken wahrnehmen und steuern zu können, hast du direkten Einfluss auf dein Stresslevel und somit auf deine Gesundheit und Wohlbefinden. Du wirst achtsamer.

 

Deshalb bietet sich die Meditation als ergänzende Heilmethode zu sämtlichen Therapien an.

 

Du wirst ruhiger, kannst dich besser konzentrieren und dein Glück bewusster wahrnehmen. Du wirst mutiger und selbstbewusster und pflegst einen wertschätzenderen Umgang mit deinen Mitmenschen und der Umwelt. 

 

Meditation ist eine Superroutine. Lies hier alles über die 4 magischen Routinen. 

 

Klingt wie eine einfache Lösung für all unsere Probleme, oder? 

Ja, aber die 100% erreichen die wenigsten, wobei ich bezweifle, dass das überhaupt möglich ist, wenn man ein Leben außerhalb eines Klosters mit Familie, Job und Rechnungen, die zu zahlen sind, lebt.

 

Dazu kommt, dass wir nun über Jahrzehnte ein Programm eingeübt haben, das sich nicht so einfach überschreiben lässt.

 

Aber das ist auch gar nicht nötig! Du brauchst nicht 100 %, um Verbesserung wahrzunehmen. 

 

Es braucht Routine und Konstanz. Das ist wohl die größte Herausforderung beim Meditieren lernen. Aber es ist möglich, da du völlig frei entscheiden kannst, wann, wo und wie lange du trainieren möchtest.

 

Was Meditation nicht ist

Es halten sich ein paar hartnäckige Mythen oder Fehlinterpretationen von Meditation. Manchmal ist es wie mit der Religion – fanatische Anhänger versuchen, die einzig wahre Meditation zu predigen.

 

Aber wenn wir genau hinsehen, wirst du feststellen, dass Meditation gar nichts von dir erwartet, nichts vorschreibt.

 

Meditation ist frei von Religion, Regeln und Konzepten. Es geht auch nicht darum, nicht zu denken. Ganz im Gegenteil – du willst ja deine Gedanken beobachten, um zu lernen. 

 

Wenn du mehr in diese Mythen einsteigen willst und wissen möchtest, wie du am besten startest, dann lies dir meinen letzten Artikel durch oder höre in die passende Folge: 7 Meditationsfehler, die in Wirklichkeit keine sind – Meditieren lernen für Anfänger

 

Oder besuche eines meiner Mini-Retreats. Das nächste „The Power of Meditation” findet am 22. Januar statt. Hier findest du alle Infos. 

 

Oder du kommst zu einer der Mini-Yoga-Sessions (Di & Do – je 15 Minuten), wo wir oft gemeinsam Meditationen praktizieren.

 

Ein tolles Buch zum Einsteigen: Warum Meditation heilt

Auch sehr lesenswert: Jack Kornfield – Nach der Erleuchtung Kartoffel schälen und Wäsche waschen

Meditation für Skeptiker

 

Meditation wird sich auf dein ganzes Leben auswirken. Sie ist eine super Gewohnheit, die andere gute Gewohnheiten in dein Leben bringt. Versuche es unbedingt und finde deine eigene „Art“. Ich unterstütze dich gerne bei der Suche oder beantworte Fragen. 

 

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