022 – 7 Meditationsfehler, die in Wirklichkeit keine sind

Meditieren und Meditation lernen für Anfänger

 

Ich meditiere nicht jeden Tag – ich würde es mir wünschen, aber ich schaffe es nicht regelmäßig. Es sind eher Phasen, wo ich mal mehr mache und dran bin. 

 

Und das ist schon einer der Mythen, mit denen es aufzuräumen gilt. Denn jeder kann anfangen, meditieren zu lernen. Diese 7 Irrglauben halten dich vom Starten ab:

 

 

1.     Man muss jeden Tag meditieren, damit es was bringt

Absolut nein! Meditieren hat immer einen Effekt! 

Der Punkt aber, weshalb, glaube ich, viele das missverstehen, ist, dass man Meditieren, wie auch jeden anderen Sport, trainieren oder besser üben muss. Es braucht etwas Zeit, die Fähigkeit zu entwickeln, mit seinen Gedanken in Stille sein zu können. 

 

Und das bringt mich zum zweiten Irrglauben:

 

2.     Ich darf beim Meditieren nicht denken

Quatsch! Du kannst nicht nicht denken. Dein Hirn ist dazu gemacht, zu denken. Und wenn du in die Stille kommen magst, dann feuert das es erst so richtig an. Ein Grund, warum viele Anfänger gleich wieder aufhören. Sie glauben, es nicht zu können, weil sie so viel denken und sich nicht entspannen können. Dabei kann jeder meditieren lernen. 

 

Es geht darum, Gedanken zu beobachten und die Welt anders wahrzunehmen. Welche Gedanken/Emotionen kommen auf? Kannst du sie ziehen lassen, dich nicht beherrschen lassen? Und wenn es tiefer geht, kannst du sogar hinterfragen, warum dieser Gedanke gerade so präsent ist. 

 

Das gibt dir irgendwann im Alltag die Fähigkeit, deine Gedanken zu beobachten und neu zu wählen. Denn du bist deinen Gedanken nicht ausgeliefert. Es geht darum, Abstand von deinen Gedanken zu gewinnen. 

 

„Du musst deine Gedanken nicht kontrollieren. Du musst lediglich aufhören, dich von ihnen kontrollieren zu lassen.“ Dan Millman, Trampolin-Weltmeister und Autor

 

Und was sich so simpel anhört, bedarf Übung und hat keinen Anspruch auf Perfektion. Gib einem Zen-Mönch eine Familie, ein Haus und Versicherungen, die er zahlen muss, und auch er wird erstmal am Rad drehen. Es gibt unzählige Geschichten und Erzählungen, dass der Weg immer ein Balanceakt ist. Manchmal gelingt es uns gut, manchmal weniger. Aber stetig werden wir erfahrener und können mit unseren Gedanken und Emotionen besser umgehen. 

 

Warum Balance kein Zustand ist und was viele falsch verstehen, kannst du hier nachlesen oder -hören: Folge 020 – Das sagt dir keiner über Balance.

 

3.     Ich muss im Schneidersitz sitzen

Also, Buddha ist ins Nirvana geglitten, als er auf der Seite lag. ☺️

Du kannst auf dem Boden/Stuhl sitzen, liegen – ganz gleich. Du wählst deine Position. Und vielleicht empfindest du das Liegen auf dem Boden so verlockend zum Einschlafen, dann sitze. Wenn nicht, dann liege. Wichtig ist, dass die Wirbelsäule aufgerichtet/lang ist. 

 

Mach dir keinen Stress. Ich bin im Liegen auch schon oft eingeschlafen. Ist halt so. Bringt mich aber zum vierten Punkt.

 

4.     Einschlafen beim Meditieren ist falsch

Wie eben angedeutet, ist mir das, besonders im Liegen, auch schon oft passiert. Das ist kein Grund, nicht dranzubleiben. Wenn dein Körper lieber schlafen will, braucht er den Schlaf wohl auch. Das ist dann ein Grundbedürfnis, dem man nachgeben kann. Es ist also nicht falsch oder schlecht. Es kann passieren. 

 

Wenn das bei dir so ist, dann versuche mal ein Yoga Nidra um die Mittagszeit. Das regeneriert und schenkt dir Energie. Ein passendes Video dazu findest du auf meinem YouTube-Kanal. 

 

 

5.     Man muss ruhig sitzen

Diesen Satz höre ich tatsächlich oft von Neulingen oder Anfängern, die mit der Meditation starten.  Beim Meditieren musst du nicht ruhig sitzen. Du musst gar nichts beim Meditieren. Du kannst beim Kochen meditieren, beim Joggen – es ist schnuppe, was du tust. 🤟

 

Meditieren ist das Beobachten deiner Gedanken im gegenwärtigen Moment. 

 

Es gibt unzählige Methoden: geführt, ungeführt, bewegt, unbewegt …

 

Also wenn du der Typ bist, der nicht zur Ruhe kommt oder nicht ruhig sitzen kann, halte nach anderen Methoden Ausschau. 

 

Mir hilft es, wenn ich sehr unter Strom stehe, erstmal einfach nur zu üben, zu entspannen. Ganz weg vom Beobachten der Gedanken, sondern eher auf den Körper zu gehen. Body Scan, Yoga oder andere Entspannungstechniken helfen, dein Anspannungslevel erstmal zu senken, dich leer zu machen, damit du Kapazität und die für dich nötige Ruhe hast, um zu beobachten. 

 

 

6.     Meditation ist religiös

Nö! Jede Religion nutzt ihre Art von Meditation, also ja, man kann sie zu religiösen und spirituellen Zwecken nutzen, aber auch nicht. Meditation hat heilsame Effekte auf unser Gehirn und ist in der Wissenschaft schon sehr gut erforscht und anerkannt. Die Frage ist, was du daraus machst.

 

7.     Es muss still sein beim Meditieren

Auch nein! Du kannst auch in der U-Bahn meditieren, auf dem Spielplatz … Sicherlich werden dich die einen oder anderen Geräusche von deinen Gedanken ablenken, aber auch das ist es wert, zu beobachten. Die Sinne zu schärfen. Du kannst eine Meditation über die Geräusche machen. Es ist absolut nicht streng. 

 

Stille ermöglicht dir natürlich, mehr bei dir zu bleiben, aber ob dich deine Gedanken mitreißen oder Lärm von außen, spielt keine Rolle.

 

 

Du siehst – nichts muss, alles darf, solange du es bewusst tust. Sammle dir Instrumente und Methoden, die dich unterstützen, den Mehrwert (Stress, Sorgen, Schlafprobleme auflösen) zu erkennen und dich anfangen lassen. Finde deinen persönlichen Weg der goldenen Mitte.  Nimm dir Zeit, probiere Übungen aus und lege für dich fest, was Meditation für dich heißt. 

 

Einführungskurs Meditation lernen. Lerne alles über Meditation - undogmatisch und alltagsgerecht
Lerne alles über Meditation – undogmatisch und alltagsgerecht

Am 22. Januar veranstalte ich ein Mini-Retreat über Meditation – The Power of Meditation.

Du kannst alle Fragen stellen, ich zeige dir einfache Methoden, die bei mir funktionieren (es sind immer andere, je nach Phase). Du musst nichts können, sei einfach nur da und lass dich inspirieren. 

Mehr Infos findest du hier. 

 

 

Wenn du dich lieber selbst einarbeiten magst, dann schau dir verschiedene Bücher an. Was ich kürzlich gelesen und was mich sehr inspiriert hat, ist das Buch von Dr. Steven Laureys – Warum Meditation heilt. Ein Neurowissenschaftler, der dir alles supergut erklärt und den Druck rausnimmt. Den Link zum Buch sowie weitere Empfehlungen findest du unter dem Blogpost. 

 

Wie sind deine Meditationserfahrungen? Hast auch du noch Zweifel oder Fragen? Schreibe mir gerne hier in die Kommentare oder direkt per E-Mail. 

 

Ich wünsche dir einen tollen Start in dieses Jahr und freue mich, wenn ich dich mit meinen Inhalten weiterhin inspirieren darf. Bleibe gerne in Kontakt und trage dich in meinen Newsletter ein. 

 

 

 

Hilfreiche Bücher:

Warum Meditation heilt

Meditation für Skeptiker

Anti-Stress Yoga Anna Trökes 

 

 

 

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