Warum Yoga bei Stress nicht wirkt – und was du tun kannst, damit sich das ändert

 

Yoga hilft bei Stress – oder doch nicht?

Dass Yoga gut bei Stress ist, weiß wohl jeder. Und viele, die schon mal in einer Yogastunde waren, haben es gespürt: Sie waren ruhiger, zufriedener, entspannter oder haben endlich mal wieder gut geschlafen. Aber dann, nach 3 Tagen, geht das Gehetze wieder los, bis endlich wieder Yoga ist.

Warum ist das so und wie sollte es sein, dass Yoga wirklich nützlich bei Stress sein kann? Wie Yoga bei Stress hilft und warum es wenig mit dem Verbiegen auf der Matte zu tun hat, liest du in diesem Artikel.

 

Die Vielschichtigkeit von Stress

Wir schaffen mit Yoga zwar Entspannung und bauen eine Grundlage auf, aber Stress ist vielschichtiger zu betrachten, wenn wir lernen wollen, gesund mit Stress umzugehen.

Das Turnen auf der Matte ist ein fantastischer Start, der dich mit der Zeit in die anderen Ebenen weiterbringt, wenn du offen dafür bist.

Bei mir hat es 8 Jahre gedauert, bis ich es richtig verstanden hatte. Zumindest glaube ich das aktuell. Mal sehen, was ich in den nächsten 8 Jahren sagen werde. ☺️

Lass mich ein paar Grundlagen zu Beginn klären, damit wir die gleiche Sprache sprechen.

 

Das Fundament von Yoga

Was bedeutet der Begriff Yoga eigentlich? Wir sollten zunächst klären, was der Volksmund unter Yoga versteht. Ich kann hier nur aus meiner Erfahrung sagen, dass viele Menschen mit Yoga Dehnübungen verbinden.

Im schlimmsten Fall ist es nur was für Frauen und bewegliche Menschen. Oder gar eine Religion und total esoterisch.

Dass Yoga so einen starken körperlichen Bezug hat, haben wir Yogis, glaube ich, in der Anfangszeit selbst verschuldet. Oder es ist der Lauf der Zeit, ich kann es nicht genau sagen. Aber auch ich habe in meiner Anfangszeit versucht, auf der Matte Leistung zu bringen. Höher, schneller, weiter …

 

Was ist Yoga?

Das Fundament, das das Yoga eigentlich ausmacht, habe ich erst in meiner Yogalehrer-Ausbildung gelernt. Verstanden und integriert habe ich es erst vor ein paar Jahren, um ehrlich zu sein. Und noch heute fallen die Groschen. Yoga ist eben ein Entwicklungsweg.

 

Damals bemerkte ich schon, dass ich meine Lieblingslehrer hatte. Das waren die, die körperlich gefordert haben, aber auch das ein oder andere Wort zum Nachdenken einstreuten. Die mich genau da erwischt haben, wo ich mich gerade versucht habe zu verstecken oder zu überfordern.

 

Es waren Dinge, die mir plötzlich auch außerhalb der Yogamatte, im Alltag, begegnet sind. So hat mein Weg in die persönliche Weiterentwicklung begonnen.

 

Manchmal wurden ein paar alte Schriften oder Konzepte angerissen, die direkt in mir resoniert haben, auch wenn ich es noch nicht wirklich greifen konnte.

Und das ist es, was Yoga eigentlich ist:

 

Yoga ist ein Lebensweg, ein Konzept, ein Leitfaden, um das wahre Selbst zu entdecken, das schon immer da war.

 

Ein Weg, der, ganz ursprünglich, wenig mit Übungen auf einer Kautschuk-Matte zu tun hatte. Früher sind die Menschen zu den alten Yogis gegangen, wenn sie sich keinen Arzt leisten konnten. Sowohl bei geistiger als auch körperlicher Verwirrung waren diese gefragte Ansprechpartner und auch „Heiler“.

 

Bedeutung und Ursachen von Stress

Die Ursachen von Stress sind unterschiedlich und sehr individuell. Ganz theoretisch betrachtet entsteht Stress, wenn unsere Grundbedürfnisse tatsächlich oder theoretisch gefährdet sind / sein könnten oder/und wir mit einer aktuellen Situation unzufrieden sind.

Kurz: Es gibt tatsächlichen Stress oder im Kopf gemachten Stress. Beide sind absolut ernst zu nehmen und nicht einfach wegzureden.

Der meiste Stress entsteht im Kopf. Stress wirkt sich auf allen körperlichen Ebenen aus. Wir brauchen unseren Stress – es gibt keinen Anti-Stress.

Daher ist ein ganzheitlicher und individueller Ansatz bei der Stressbewältigung sehr wichtig.

 

4 Säulen der Stressbewältigung – BERN – Konzept

Grundlage für eine gesunde Stressbewältigung ist die Achtsamkeit. Nur wenn ich Dinge wahrnehmen kann, ist es möglich, an oder mit ihnen zu arbeiten. Wenn ich nichts weiß, geht auch nichts.

Es gibt 4 Säulen der Stressbewältigung, die ich für sehr sinnvoll erachte. Sie basieren auf dem BERN – Konzept. Dabei stehen die Buchstaben für jeweils eine Säule:

  • B – Behaviour – Verhalten
  • E – Exercise – Bewegung
  • R – Relaxation – Entspannung
  • N – Nutrition – Ernährung   

 

Yogas Antwort auf Stress

Yoga bietet fast auf alle 4 Säulen eine Antwort, außer auf die letzte mit der Ernährung, wobei das im großen Bild schon zutrifft, aber es bietet keine genauen Methoden oder ähnliches an. Ich verspreche dir aber, dass sich mit Yoga auch deine Ernährung verändern wird – so wie du es brauchst.

 

Yoga bietet Konzepte und Methoden für den mentalen, körperlichen und Entspannungsbereich. Das macht Yoga zu einem starken Fundament im Bereich der Stressbewältigung.

Dabei ist es wichtig, das ganzheitliche Bild einzubeziehen, denn nur körperliche Übungen auf der Matte und etwas Meditation werden vielleicht nicht reichen bzw. reichen schon, aber es könnte dauern, wie bei mir.

 

Erinnerung: Der Hintergrund von Yoga

Wie bereits schon gesagt, das traditionelle Yoga beschränkte sich nur auf wenige, anfangs sogar auf keine körperlichen Bewegungen. Erst vor ca. 100 Jahren ist die Körperarbeit entstanden, die wir heute als Yogaflow global bezeichnen.

Aber alles, was Yoga im Eigentlichen ausmacht, ist schon über 2000 Jahre alt und hat nichts mit biegsamen Körpern zu tun. Leider wird darauf zu wenig in klassischen Yogastunden eingegangen.

Auch ich habe den Fokus lange nur auf die körperliche Komponente und Leistung gehabt. Heute weiß ich es besser und kann die Methoden des Yoga gezielter einsetzen.

 

Yoga als ganzheitliche Antwort auf Stress

Das Übertragen der Erfahrung auf der Matte oder der Meditation in den Alltag macht erst die Musik. Dazu das Beschäftigen mit den philosophischen Konzepten, die aktuell supermodern sind, z. B. Thema Mindset, Glaubenssätze und Coaching, ist der Motor der Veränderung. Allein das Konzept der Chakren (Energietheorie der Yogis) ist Persönlichkeitsentwicklung pur.

Wenn du dazu mehr erfahren magst, komm zu einem meiner Chakra Workshops im Frühjahr. Für den Deep Dive empfehle ich dir mein Retreat im Herbst: Chakra Reise. Infos zum Yoga Retreat im Das Hilla in Kassel findest du hier.

 

Die Bedeutung von Achtsamkeit

Laut Jacob Drachenberg, einer von Deutschlands bekanntesten Stress-Coaches, werden 90 % der Angstgedanken gar nicht wahr. Und genau da müssen wir ran. An die Gedanken, das Bewusstsein. Dafür brauchen wir Achtsamkeit, Wahrnehmung und einen entspannten Zustand. Im Stress finden wir keine Lösungen. Dafür nutzen wir die Bewegung und Ernährung.

Wichtig: Wenn wir an die Stressbewältigung gehen, arbeiten wir mit den alteingesessenen und festgefahrenen Bewertungen, Mustern und Konzepten in deinem Gehirn. Das lässt sich nicht von heute auf morgen verändern, und sicherlich gibt es den einen oder anderen Hänger oder gar Rückschlag. Deine Motivation ist hier gefragt und ein gutes Polster an Menschen, die dich stützen und helfen. Das können Freunde, Familie oder auch ein Coach oder Psychologe sein.

 

So hilft dir Yoga bei Stress

Bewegung als Stressabbau

Bewege dich regelmäßig. Wichtig: Das, was für dich geht. Es gibt keine Regel, dass du 90 Minuten jeden Tag auf einer Yogamatte abturnen musst. Fang einfach an. Ein paar Minuten oder finde einen Kurs in deiner Nähe. Und wenn es auch mal eine andere Form der Bewegung ist, Joggen, Spazierengehen oder anderer Sport, zählt das auch! Bewegung ist sehr wirksam, um den Stress abzubauen, sonst können wir nicht in die Entspannungsphase kommen.

 

Entspannungstechniken

Wenn dein Stresslevel gesunken ist, kannst du entspannen. Nutze beispielsweise den Body Scan oder Meditationen, um deinen Geist zu beruhigen und dich im Hier und Jetzt zu verankern.

Auch Atemübungen sind eine gute Möglichkeit, abzuschalten. Es geht einfach darum, Abstand von den alltäglichen Gedanken zu bekommen.

Wichtig: Es bedeutet nicht, dass du das NICHT–DENKEN anstreben solltest. Das ist nicht möglich.

Es geht nur um den Abstand, das Nicht-Mitreißen- und Ablenken-lassen von Gedanken.

Wenn du tiefer in das Thema Meditation einsteigen möchtest, schaue hier auf dem Blog oder Podcast und gebe in der Suche Meditation ein oder komm in einen meiner Workshops.

 

Yogaphilosophie als Tool für persönliche Weiterentwicklung

Dieser Punkt umfasst stark die Yogaphilosophie und das Yoga als Lebensweg. Es geht um deinen Umgang mit dir selbst, deinem Umfeld und der Umwelt. Um Vertrauen in dich, Selbstwert, Liebe.

Das Erkennen und Wissen, dass deine Gedanken keine Fakten sind. In den alten Schriften wurde der Geist als wilder Haufen Affen bezeichnet. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. 🤗

Um diesen Haufen zu beruhigen, bietet Yoga einen 8-stufigen Weg an. Angefangen von moralischen Ansätzen bis hin zur Praxis von Körperübungen, Energielenkung, Konzentration und Meditation. Pragmatisch und grob zusammengefasst ist es das Ziel:

 

Die Gedanken klar und ruhig zu haben, um das wahre Selbst zu erkennen, das sich hinter den Trübungen der wilden Affenbande versteckt.

 

Auf diesem Weg wirst du dich und deine Denkmuster kennenlernen. Mit diesem Wissen kannst du, gepaart mit deiner gewonnenen Achtsamkeit, auf Stress besser reagieren und nützliche Entscheidungen treffen. Du wirst zufriedener sein und dich glücklicher fühlen.

 

Es gibt kein Leben ohne Stress

Mir ist noch wichtig zu sagen, dass der gesunde Umgang mit Stress nicht bedeutet, dass wir keinen Stress mehr haben wollen. Es gibt kein Leben ohne Stress.

Es bedeutet auch nicht, dass wir nicht mehr leistungsfähig sind und uns beim kleinsten Stress schon krankschreiben lassen.

Ganz im Gegenteil: die Motivation und Leistungsfähigkeit werden steigen.

Und wenn du viel leisten willst und dadurch auch natürlich mehr Stress haben wirst, solltest du wissen, dass du auch die gleiche Intensität an Entspannung brauchst. Dann geht das auch. Work hard – relax hard 💪.

 

Ganzheitliche Sichtweise als Schlüssel

Diese ganzheitliche Sichtweise ist der Schlüssel zu einem gesunden Umgang mit Stress. Auf welchem Weg und mit welchen Methoden du arbeitest, ist dabei nicht relevant.

Yoga ist hier ein Allrounder, aber kein Muss. Es gibt auch Menschen, die gesund mit Stress leben und nichts mit Yoga am Hut haben. Achtsamkeitspraxis gibt es schließlich auch in vielen anderen Kulturen und auch Religionen, siehe die katholische Kontemplation.

Wenn du Lust hast, tiefer in den Yoga-Weg einzusteigen, komm in einen meiner Workshops, in die Yogaklassen oder Einzelcoaching, um deinen Weg ganz individuell zu betrachten und Lösungen zu finden.

 

Bei Stress gibt es kein One-Size-Fits-All. Es gibt großartige Basics, aber am Ende bist du einzigartig, und das ist für den Erfolg ganz entscheidend.

Buche dir hier ein unverbindliches Kennenlerngespräch oder schreibe mir eine E-Mail.

Hast du Fragen oder Kommentare zu dieser Sichtweise auf Yoga und Stress? Hinterlasse mir hier gerne deine Gedanken oder stöbere in den anderen Blogartikeln hier für mehr Wissen und Methoden zu diesem Thema.

 

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