026 – Warum wir 88 % unserer Ziele nicht erreichen

und was der innere Schweinehund damit zu tun hat

 

Es ist März – wie steht es mit den Neujahrsvorsätzen? Schlechte Frage? Ja, denn im Schnitt werden 88% der Ziele, die wir uns setzen, nicht erreicht. 

 

Puh, das klingt hart, oder? Ist es auch. 

 

Aber warum ist das so?! Warum haben wir solche Probleme damit, unsere Vorsätze in die Tat umzusetzen und an unser Ziel zu gelangen?

 

Das liegt an vielen unterschiedlichen Gegebenheiten. Am häufigsten stehen wir uns aber selbst im Weg und stoßen auf Hindernisse, die wir im Vorfeld schon minimieren können.

 

Welche Hindernisse das sind und was der innere Schweinehund damit zu tun hat, erfährst du in diesem Blogartikel oder in dieser Podcastfolge:

 

 

 

Dein Fokus liegt zu sehr auf dem Ziel statt auf dem Prozess

 

Dein Ziel steht fest und du bist Feuer und Flamme, es zu erreichen. 

Bevor du losgehst, überlege dir:

 

  • Was sind konkrete Dinge, die du TUN wirst, um ans Ziel zu gelangen? Was sind die kleinen Steps und Handlungen, die dich der Zielerreichung näherbringen?
  • Welche Gewohnheiten solltest du entwickeln und in deinen Alltag integrieren?

 

Nehmen wir als Beispiel den Klassiker schlechthin: Du willst mehr Sport machen.

 

  • Welchen Sport möchtest du machen?
  • Wann kannst du dir dafür Zeit nehmen?
  • Wie oft willst du sportlich aktiv werden? Ist deine Vorstellung realistisch?

 

Wenn der Prozess einmal steht, fällt es dir sehr viel leichter, an der Umsetzung deines Zieles dranzubleiben.

 

 

Deine Erwartungen an dich selbst sind zu hoch

 

Bleiben wir bei diesem Beispiel: Dein großes Ziel ist es, jeden 2. Tag mindestens 1 Stunde Sport zu treiben.

Was glaubst du? Ist das realistisch oder für den Anfang viel zu hochgesteckt? Was wird wohl dein innerer Schweinehund dazu sagen?

 

Zunächst wird das vielleicht funktionieren. Wahrscheinlich sogar ein paar Wochen lang, in den meist ruhigeren Tagen des neuen Jahres. Bis dann der hektische Alltag wieder reinhaut und die ersten Termine aufpoppen:

 

  • Elternabend
  • Kinderturnen, Musikstunde, Verabredungen zum Spielen
  • Geburtstagsfeiern
  • Krankheiten
  •  …

 

Diese normalen Dinge reißen dich zurück in alte Muster. Ergebnis? Du bist frustriert und merkst, dass du es nicht schaffst. Du fühlst dich schlecht, hast ein schlechtes Gewissen.

 

Auch hier wieder mein Tipp: Fang klein an und breche deine große Vision runter auf viele Mini-Steps. 

Für unser Beispiel bedeutet das: Treibe für den Anfang beispielsweise Sport an 3 Tagen in der Woche à 15 Minuten. Oder sogar noch weniger. Welche Dosis auch immer möglich ist, auch wenn sie dir nicht genug erscheinen sollte. 

Klingt schon erreichbarer, oder?

 

Denn wenn du etwas vorher noch nie gemacht hast, dann muss die Zeit dafür erst einmal gefunden und in deinem Kalender freigeschaufelt werden.

Von null auf hundert geht nicht – und das muss es auch nicht.

 

Wenn du dir darüber einmal klar geworden bist, fällt dir die Umsetzung deines Zieles viel leichter und der Druck, die zu hohe Erwartung an dich selbst, nimmt ab.

 

 

Deine Ziele sind nicht selbstwirksam

 

Lass mich direkt mit einem neuen Beispiel starten:

 

Du bist mit deinem Business auf Instagram aktiv und hast es dir zum Ziel gesetzt, mehr Follower zu bekommen.

 

  • Kannst du das allein schaffen? 
  • Brauchst du hierbei Unterstützung? Wenn ja, in welcher Form?
  • Welche Zwischenschritte führen dich zu deiner großen Vision?

 

Dieses Ziel kannst du nur bedingt direkt beeinflussen und aus eigener Kraft heraus erreichen. Die potentiellen Follower müssen in diesem Fall ebenfalls in Aktion treten.

 

  • Wie kannst DU also mehr Menschen auf dich aufmerksam machen? 
  • Was kannst DU tun, um deinem Ziel näher zu kommen, ohne frustriert aufzugeben, weil du es schlussendlich nicht allein in deiner Hand hast?

 

Takte dein Vorhaben in kleine Zwischenziele und Aufgaben selbstwirksam runter. 

 

 

Dein Ziel ist nicht durch deine eigene Motivation entstanden

 

Mega wichtig: Ist das Ziel wirklich DEIN Wunsch, deine absolute Herzenssache? Oder glaubst du, dass dieser Schritt jetzt gut und sinnvoll wäre? „Weil man das halt so macht“?

 

Letzteres muss per se erst einmal nicht falsch sein. Natürlich „sollten“ wir uns sportlich betätigen und uns gesund ernähren. 

Gewohnheiten entstehen sogar oft durch einen großen Leidensdruck, zum Beispiel durch Covid: Maske tragen ist für uns so normal geworden wie das fehlende Händeschütteln.

 

Oder aber ist dein innerer Drang so groß, dass dieser dein Antreiber ist?

Klingt pathetisch, aber: Gerade wenn es um körperliche Dinge geht, wie die gesunde Ernährung oder Bewegung, lernen wir unseren Körper besser kennen. Wir spüren, was uns gut tut – und was nicht. 

In diesen Situationen fällt es uns leichter, die für uns richtigen und passenden Dinge durchzuziehen und Gewohnheiten zu etablieren.

 

Höre auf deinen inneren Kompass und auf deinen gesunden Menschenverstand.

 

Beides sagt dir, …

… was du von dir erwarten kannst, so wie du bist.

… was richtig für dich ist.

… welche Kapazitäten dir der Alltag lässt.

 

Versuche, deine Erwartungshaltung runterzuschrauben und dir nicht selbst im Weg zu stehen. Es reicht, wenn du nur 1% Veränderung anstrebst.

Wenn du hier tiefer eintauchen möchtest, empfehle ich dir das Buch „Die 1% Methode – minimale Veränderung, maximale Wirkung“ von James Clear.

 

 

Was sind negative Folgen deiner Zielerreichung?

 

In der Regel sollte dein Ziel positive Effekte auf dich und dein Leben haben. Es tauchen aber auch negative Aspekte auf, die mit der Erreichung deiner Vision einhergehen könnten:

 

  • Was muss Platz machen und fällt weg? Was kannst du nicht mehr oder seltener tun?

 

Wenn du zum Beispiel jeden zweiten Abend joggen gehst, schaust du vielleicht deine Lieblings-Serie nicht weiter. Dabei machst du das doch so gern … 

Oder die Paarzeit auf der Couch entfällt, obwohl sie zur schönen Gewohnheit geworden ist. 

 

  • Hat der Weg hin zu deinem Ziel negative Auswirkungen auf dein Umfeld?

 

Wie werden deine Kinder und/oder dein:e Partner:in reagieren, wenn du plötzlich jeden zweiten Abend nicht verfügbar bist, weil du dich im Fitnessstudio auspowerst?

 

  • Du musst dich einschränken.

 

Bist du dabei, deine Ernährung anzupassen und machst Diät? Puh, das wäre für mich persönlich mega schwer durchzuziehen. Ich esse für mein Leben gern Pfannkuchen mit Marmelade. Bei einer Diät müsste ich mir das verbieten. Fände ich – ganz ehrlich – richtig, richtig blöd.

 

Schau, ob es für dich und dein Umfeld okay ist, mit den Folgen deiner Zielerreichung umzugehen. Beleuchte dabei alle möglichen Szenarien.

 

 

Wenn der innere Schweinehund zuschlägt

 

Ein weiterer Fehler, den viele von uns machen: Du bist nicht vorbereitet auf den kleinen Teufel auf deiner linken Schulter, geschweige denn auf den allseits beliebten inneren Schweinehund. Ich nenne ihn hier mal „liebevoll“ Harald.

 

Um Harald entgegenzuwirken, überlege, welche Hindernisse du berücksichtigen solltest und was du tun kannst, wenn er mal wieder zu laut bellt.

 

Sagen wir, du hast dir vorgenommen, jeden Morgen nach dem Aufwachen einen Eintrag in dein Tagebuch zu schreiben. Was könnte dir dazwischenkommen, was könnte dich abhalten?

 

  • Du hast verschlafen.
  • Du musst Licht anmachen, das aber würde dein Kind und/oder deine:n Partner:in wecken.
  • Dein Kind wacht vor dir auf und braucht sofort deine ungeteilte Aufmerksamkeit.
  • Dein Tagebuch liegt im Wohnzimmer.

 

Schreibe alle Szenarien auf und überlege dir im Vorfeld Lösungen. Was kannst du tun, was solltest du sicherstellen, um Harald in diesen Situationen direkt zurückpfeifen zu können?

Mach dir einen entsprechenden Plan und: Sei nicht zu streng mit dir. Und überdenke deine eigene Erwartungshaltung!

 

Denn – Plan B ist auch mal ok: Wenn du nicht direkt nach dem Aufstehen zum Tagebuch schreiben kommst, dann nimm dir vor, es zum Beispiel vor dem Start in den Arbeitstag zu erledigen.

 

Räum jegliche Stolpersteine aus dem Weg, bevor sie dir zu groß erscheinen. Bleib gleichzeitig entspannt, wenn es mal nicht so funktioniert, wie du dir das vorgenommen hast.

 

Wie du neue Gewohnheiten Schritt für Schritt in dein Leben einbauen kannst, habe ich dir in meinem Blogartikel „4 magische Routinen, die dein Leben verändern werden“ anhand von 4 Beispielen erzählt – schau auch gern hier mal rein!

 

Dein Ziel ist negativ formuliert oder zu unspezifisch

 

„Ich möchte keine Süßigkeiten mehr essen.“

Wie wirkt das auf dich? Also mich zieht der Satz eher runter. Er ist negativ formuliert.

 

„Ich esse gesünder und snacke abends leckere Rohkost.“

Und wie wirkt das? Schon angenehmer? Mich motiviert dieser Satz viel mehr – er ist positiv formuliert. Finde deine eigene persönliche und positive Formulierung.

 

Gesünder essen wäre ohne den Zusatz der leckeren Rohkost zu unspezifisch. Was heißt denn gesünder konkret für DICH? Werde ganz klar und spezifisch bei deiner Formulierung. 

 

Lass uns daraus direkt eine Übung machen: Setz dich jetzt gleich 5 Minuten hin und formuliere dein Ziel so, dass du motiviert bist dranzubleiben! Teile dein Ergebnis super gern in den Kommentaren.

 

 

Komme in deinen Rhythmus statt in den Takt

 

Wichtig ist, dass wir uns nicht quälen und selbst fertig machen, um unsere Ziele zu erreichen und Gewohnheiten einzuführen.

 

Das A und O ist, dass du vorbereitet bist und den Spaß an der Sache nicht verlierst. Führe dir immer wieder vor Augen, warum du genau dieses Ziel erreichen willst und was es für dich bedeutet.

 

Finde deinen ganz eigenen Weg und deinen Rhythmus. 

Mach es dir dabei so einfach wie möglich und lass deine zu hohen Erwartungen hinter dir.

 

Du wirst sehen: Harald – der Schweinehund – wird sich immer weniger zu Wort melden.

 

 

Stehst du dir auch gern mal selbst im Weg? Mit welchem Hindernis hast du zu kämpfen?

 

Gerne helfe ich dir dabei, dranzubleiben und gebe dir Mittel zur Umsetzung an die Hand. Auf deinem Weg in die Umsetzung deiner Ziele gebe ich dir Inspiration und Motivation.

Schreibe mir einfach eine E-Mail, und wir vereinbaren einen kostenlosen Kennenlerntermin.

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